Justiz muss als Arbeitgeber durch Digitalisierung und Reform der Ausbildung attraktiver werden

Bild: Christof Mattes

„Um die hessische Justiz als Arbeitgeber attraktiver zu gestalten und Nachwuchs zu gewinnen, bedarf es weit mehr als das, was die geplanten Änderungen der Landesregierung hinsichtlich der juristischen Ausbildung vorsehen“, so der rechtspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gerald Kummer.

Kummer erklärte:

„Wir begrüßen zwar die geplanten Änderungen, mit denen die Ausbildungsinhalte thematisch verbreitert werden, das E-Examen möglich gemacht und mehr Teilzeitarbeit vorsehen. Jedoch bedarf es mehr, um die Justiz attraktiver zu gestalten und Nachwuchs zu gewinnen.

Zum einen sollten klare Regelungen des E-Examens formuliert, Rechtsreferendarinnen mit nutzungsfähigen Laptops ausgestattet und Internetzugänge an allen Landgerichten bereitgestellt werden.

Zum anderen sollte insbesondere die Ausbildung in der Justiz mehr in den Fokus gerückt werden. Deshalb schlägt die SPD-Fraktion Reformen vor, die bereits von Seiten der Praxis gefordert werden. Es gilt Reformen der Justizausbildung in Angriff zu nehmen und den Standort des Studienzentrums in Rotenburg zu stärken. Dies beinhaltet die Umstellung der Gerichtsvollzieherausbildung auf einen Bachelorstudiengang, der in Rotenburg angesiedelt sein könnte. In Baden-Württemberg wird der Studiengang für Gerichtsvollzieherinnen bereits seit sechs Jahren erfolgreich praktiziert und geht als gutes Beispiel voran.

Zudem sollte Rotenburg als Ausführungsort des E-Examens in Betracht gezogen werden, da hier bereits Kapazitäten zu finden sind. Hierzu steht der rechtspolitische Arbeitskreis im Austausch mit dem Studienzentrum und kam kürzlich mit den Verantwortlichen vor Ort ins Gespräch. Es gibt noch viel zu tun in Sachen Reformierung und Digitalisierung, da die schwarzgrüne Landesregierung viel verschlafen hat. Sowohl ein zusätzlicher Studiengang, als auch eine Investition in die digitale Infrastruktur wird von Seiten des Studienzentrums begrüßt.“