„Ich werde am Freitag um elf Uhr auf dem Marktplatz in Groß-Gerau dabei sein“, kündigt Gerald Kummer an. Für den 20. September 2019 ruft die Bewegung „Fridays for Future“ zum Streiktag auf. Zum mittlerweile dritten globalen Klimastreiktag werden Menschen weltweit auf die Straße gehen und für die Einhaltung des Parisabkommens und gegen die anhaltende Klimazerstörung demonstrieren – so auch in Groß-Gerau. Die Unterstützung der Schülerbewegung wächst weiterhin und anders als bei den bisherigen Schülerdemonstrationen sind am 20. September ausdrücklich auch Erwachsene eingeladen.
Gerald Kummer, Landtagsabgeordneter für Groß-Gerau und Kreistagsvorsitzender des Landkreises, lobt das Engagement der Bewegung von vorwiegend jungen Menschen. „Ich fordere alle Menschen im Landkreis auf insbesondere am zwanzigsten September dabei zu sein und das Anliegen der Bewegung deutlich zu unterstützen“, so Kummer. Dass die Schülerinnen und Schüler derzeit Freitags die Bereitschaft zeigen, Nachteile in Kauf zu nehmen, um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen, begrüße er. „Sich mit Überzeugung für eine Sache wirklich einzusetzen kann nicht nur eine Freizeitaktivität bleiben und ein Streik fand noch nie am Wochenende statt“, kommentiert der Sozialdemokrat die laut gewordene Kritik an den jungen Leuten. Es gelte natürlich, nicht beim Protest stehen zu bleiben. Naturschutz sei eine Lebenseinstellung, betont Kummer. „Das fängt damit an bei solchen Demonstrationen keine Trinkdosen achtlos in die Gegend zu schmeißen und sollte bei einem Engagement in Verbänden und Parteien enden“, hofft der Landtagsabgeordnete aus Riedstadt.
Dass sich die Unterstützung des Anliegens der Bewegung inzwischen auch auf Unternehmen und Wirtschaft ausbreitet, freut Gerald Kummer. Rund 200 Unternehmer aus Hessen haben inzwischen einen Unterstützeraufruf der „Entrepreneurs for Future“ unterzeichnet. „Leider fehlen bei den Unterstützern noch die meisten großen Unternehmen und insbesondere diejenigen, die deutliche steuerliche Vergünstigungen von der Allgemeinheit erhalten. Dabei sehe ich gerade sie in einer doppelten Verantwortung. Wer viel Strom verbraucht und große Nachlässe bei den Kosten dafür erhält, sollte sich bei seinem Engagement für die Umwelt und bei der Unterstützung der Klimabewegung in der allerersten Reihe wiederfinden und nicht derartig zurück stehen“, macht Kummer deutlich. Dass sich aber gerade viele mittelständische Unternehmen engagieren, wundere ihn andererseits auch nicht. „Gerade der Mittelstand produziert und betreibt beispielsweise die Anlagen für Erneuerbare-Energien. Er profitiert von der Energiewende und fördert die Energiewende nachhaltig“, so Kummer. Wirtschaftsförderung und Klimaschutz seien kein Widerspruch, sondern gingen bei einer zukunftsgerichteten Politik Hand in Hand. „Die schwarzgrüne Landesregierung ist leider davon weit entfernt. Dazu würde gehören nicht massiv zur Ausbremsung der Energiewende beizutragen“, so der SPD-Mann weiter. Die Landesregierung müsse zum Beispiel endlich ihren Beitrag zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen leisten. „Der Kampf gegen die Windkraft ist zudem verbraucherfeindlich,“ schließt Kummer „da die Windkraft inzwischen die günstigste Form der Energiegewinnung ist.“