SPD-Landtagsabgeordnete Geis und Kummer im Landkreis Groß-Gerau: Keine Entwarnung beim Thema Fluglärm

Die Methodik der Untersuchungen der NORAH-Studie zu den Auswirkungen von Lärmbelastungen ist in die Kritik geraten. Das halten die Landtagsabgeordneten Kerstin Geis und Gerald Kummer für wenig hilfreich für die Lösung des Problems mit Fluglärm im Kreis.

Ein Flugzeug im Landeanflug über Baumwipfeln Bild: matchka / pixelio.de
Die Methodik der Untersuchungen der NORAH-Studie zu den Auswirkungen von Lärmbelastungen ist in die Kritik geraten. Das halten die Landtagsabgeordneten Kerstin Geis und Gerald Kummer für wenig hilfreich für die Lösung des Problems mit Fluglärm im Kreis. Vielmehr ginge es nun darum die widersprüchlichen Ergebnisse zu früheren Studien durch weitere Messungen und Befragungen wissenschaftlich zu überprüfen, meinte Kummer. Kerstin Geis pflichtet ihm bei und erinnert daran, dass die im Herbst 2014 veröffentlichten NORAH-Untersuchungen zu den Auswirkungen von Fluglärm auf Kinder und auf Lernleistungen in Schulen klarer und deutlich alarmierend gewesen seien. Aus ihrem Wahlkreis berichten ihr betroffene Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte von Erfahrungen, die das deutlich bestätigen. Die neuesten Ergebnisse der schrittweise veröffentlichten Verkehrslärmstudie sind bei Untersuchungen zu den Themen Blutdruck und Lebensqualität nun eher ambivalent. „Dass Mediziner die Ergebnisse zu Bluthochdruckerkrankungen durch Fluglärm nun in Frage stellen, lässt zwar aufhorchen, aber damit ist natürlich nicht die Studie an sich in Frage zu stellen“ sagte Kummer. Zu einigen deutlichen Aussagen kommt die Studie aber auch diesmal wieder.
Sehr beunruhige ihn, dass die Studie feststelle, dass das Auftreten von Depression unter Lärmbelastung steige. Das Ergebnis, dass Lärm individuell unterschiedlich empfunden wird und damit auch individuell als starke oder weniger starke Belastung auftritt, können beide Abgeordnete gut verstehen. Beide wohnen privat in von Fluglärm betroffenen Gebieten von Riedstadt und Bischofsheim. „Ich habe schon so manchen in Diskussionen eingeladen, doch mal einen Tag bei mir zu verbringen. Die Wahrnehmung der Realität ermöglicht einen anderen Blick“ berichtet Geis. Deutlich werde, so ziehen Kerstin Geis und Gerald Kummer ein Fazit aus den neuesten Ergebnissen der NORAH-Studie, dass definitiv kein Anlass zur Entwarnung beim Thema Fluglärm gegeben ist und weiter Handlungsbedarf besteht.